Mittwoch, 25. Juli 2012

text /// Vom Öffnen und Schließen der Tür.


Der Moment zwischen Tür und Angel und Stühlen. Der Moment zwischen dem Glück.
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Die Wohnungstür schließt sich, du gehst hinaus und ich kann dich nicht einschätzen.
Und ich weiß nicht wer du wirklich bist, als Mensch. Und ich weiß nicht was ich wagen darf und will und tun kann, um Gewissheit ins Dunkel zu bringen.

Du bist der wunderbarste Mensch, der verständnisvollste Zuhörer. Wir sind unterschiedlich und finden doch zusammen. Und ich kann dich nicht einschätzen. Wir verbringen die Tage im Gespräch, und die Zeit rennt uns immer einen Meter vorweg. In deiner Nähe bin ich zufrieden- auch ohne dass wir reden oder etwas tun. Ich bin froh dass du da bist. Glücklich. Du strahlst Glück und Ruhe aus- und Geborgenheit und Leichtsinn. Deine Nähe gibt mir ein gutes Gefühl, ich fühle mich wohl.

Du bist der wunderbarste Mensch in diesen Augenblicken. Du bist erwachsen und verspielt zur gleichen Zeit. Du bist naiv, clever, smart und anziehend. Andere würden sagen du siehst wohl gewöhnlich aus, wie ein Mädchen Anfang zwanzig eben. Gut zwar, aber eben nicht außergewöhnlich gut. Ich mag wie du aussiehst, deinen für andere gewöhnlichen Stil in einem nach Außergewöhnlichkeit lechzenden Berlin. Er ist nicht billig, überdreht "trendy" oder überspannt alternativ- nein, er ist nicht mal gewöhnlich- er ist wie du, er ist schön. Ich mag ihn. Ich mag dich.

Ich liebe es Zeit mit dir zu verbringen. Ich liebe es den ganzen Tag mit dir zu verbringen. Sonne, Bier, Kaffee, Spree, Parks und Bahnen. Und dass du auch nur mit mir schweigen kannst. Und dass du mit mir über die gleichen absurden Witze lachst. Und dass du viele Sachen wie ich siehst, die gleichen belanglosen Ansichten teilst und die gleichen abgedroschenen Serien guckst. Und dass ich mich bei dir wohl fühle, obwohl wir uns kaum kennen. Und dass ich lächle wenn ich Nachrichten von dir bekomme, obwohl ich sonst nicht mal lache, wenn ich lustige Filme sehe. Wenn ich deine Nachrichten lese, fang ich an zu lächeln. Das liebe ich.

Doch ich liebe dich nicht, und liebe doch alles was du tust. Ich würde dich gern mehr berühren, nicht nur zur Begrüßung und Verabschiedung. Deine Hand nehmen, dir über den Rücken streichen. Doch jede Berührung ist unvertraut, sodass ich es kaum wage dich häufiger bei der Hand zu nehmen um nicht die so vertraute Atmosphäre zwischen uns zu verwischen.
Und ich kann dich nicht einschätzen. Und ich weiß nicht wie es dir geht. Ob du ähnlich denkst, oder ich im Trüben fische. Ich genieße jede Sekunde, und sauge jeden Satz und jede Bewegung und jede Berührung in mich auf.

Ich liebe dich nicht, und liebe die Zeit mit dir.
Die Wohnungstür öffnet sich, du kommst herein und ich kann dich nicht einschätzen.

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