Dienstag, 30. Oktober 2012

blog /// +++Sneak-Preview / Beutelshooting+++


Wir haben das Shooting erst verschoben, dann war es verregnet und letztlich haben wir uns verliebt.
In alle Menschen vor und hinter der Kamera. Ein großes Dankeschön an den geduldigen Einsatz von Sarah, Jule, Nova, Juju, Marcus und Julian. Die komplette Sneak-Preview seht ihr hier:




Sonntag, 21. Oktober 2012

blog /// Beutel-Alarm & Shooting-Pläne.


Du meine Güte, die Beutel sind da und wollen raus auf die Straße. 
Und wo wir schon mal davon reden:

ACHTUNG! ACHTUNG!

Am nächsten Freitag wird es in Berlin ein kleines Shooting geben und ein paar Schultern sollen behangen werden. Wenn ihr jemanden kennt oder selbst Lust habt dabei zu sein, meldet euch gerne. Als Gage winkt ein Gratis-Beutel sowie Bier und ein Vormittag voller Spaß mit freundlichen Menschen. Und Ehre, natürlich. 

Wenn das nix ist! 

Einen feinen Sonntag, Anton.






Sonntag, 14. Oktober 2012

text /// Unsere Seiten des Bettes.


Das ganze erinnert an die perfide Szenerie, ein Hotelzimmer mit Doppelbett gebucht zu haben, aber nur für eine Seite des Bettes zu zahlen.
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Ich liege immer auf der rechten Seite in meinem Bett. Und obwohl ich niemanden mehr erwarte, habe ich mir das wohl so angewöhnt. Ich spüre den kalten Luftzug des offenen Fensters im Rücken und schaue mit glasigen Augen der fahlen Glut meiner Zigarette zu, wie sie leise knistert und schließlich, Stück für Stück, in den vollen Aschenbecher fällt. Ich reibe mir die Augen, nippe am Whisky und fühle mich wie ein schlechter Hank Moody.

Die zweite Decke liegt akkurat zusammengelegt neben mir auf der anderen Seite des Bettes. Das Kopfkissen ist unberührt. Das ganze erinnert an die perfide Szenerie, ein Hotelzimmer mit Doppelbett gebucht zu haben, aber nur für eine Seite des Bettes zu zahlen: sobald ich die andere Seite des Bettes benutze, muss ich dafür aufkommen. Doch das kann ich nicht. Nicht jetzt.

Ich lasse den Tabak verglühen, ohne noch einmal am Filter zu ziehen, trinke das Glas in einem Zug leer und schließe die Augen. Die Kerze flackert ruhig.

Mein Kopf wird schwer, ich spüre wie es warm meinen Hals hinunterzieht. Der dicke Tabakrauch scheint trotz der kalten Nachtluft um mich herum wie ein Schleier in der Luft zu schweben. Ich verliere für einen kurz Moment mein Gleichgewicht und falle metertief durch graue Nebel und wabbernde Luft, schlage hart auf und presse meinen Kopf tiefer ins Kissen.

Donnerstag, 11. Oktober 2012

blog /// Den Teufel will ich tun. Tschüss, Nils Koppruch.



"Den Teufel will ich tun, sang dieses Mädchen, an diesem schwarzen Tümpel will ich knien. Wenn alle anderen fürchten oder tot sind, setz ich meinen letzten Mut auf's Spiel." (Nils Koppruch, "Den Teufel tun")


Keine Geschichten, keine Bilder heute. Nur der Abschied von einem der größten Poeten der deutschen Musikkultur. Wer Nils Koppruch als Musiker kennt, weiß, dass die einfache Wortgewalt seiner Texte und die schier erdrückende Ehrlichkeit in jedem Wort aussergewöhnlicher Natur waren und sind. Ein Großer, der leider nie als groß wahrgenommen wurde, fehlt jetzt.

Tschüss, Nils Koppruch.





Sonntag, 7. Oktober 2012

text /// Meine siebzehn Sekunden mit mir.


Oder: Die Gedanken sind frei. Und dabei soll es auch bleiben.
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Du kommst ins Bett und klemmst deine kalten Füße zwischen meine Beine, ziehst dir die Decke bis zum Kinn. Mein nun blanker Arsch spiegelt sich im Fenster, die Tauben lachen. Ich kratze die linke Backe.

"Was denkst du?", stellst du die Frage aller Fragen und ich beiße mir innerlich nicht nur auf die Lippen, sondern auf alle Schlaufen und Windungen von Dick-, Dünn- und Enddarm um nicht sofort mit der Wahrheit herauszuplatzen. Das erklärt die plötzlichen Bauchschmerzen. Ich drehe mich zum Fenster und vergrabe den Kopf im Kissen.

'Ich denke daran, welches Outfit ich tragen würde, wenn ich ein Superheld wäre und ob ich lieber für die Guten oder die Bösen kämpfen würde, welche Superkräfte ich gerne hätte und ob ich mir einen Lakaien zulege oder nicht - letztlich finde ich Alfred schon ganz cool. Ich denke an mein Auto und den nächsten TÜV-Termin. Ich denke darüber nach, wie Dortmund das Spiel gestern Abend doch noch aus der Hand geben konnte und wann Löw endlich zurücktritt und wer danach Bundestrainer werden könnte. Vielleicht Klopp oder mal ein Ausländer? Ich denke an Lina aus dem Büro, die mir eigentlich gestern schon die Verträge rüber schicken wollte. Dumme Schlampe. Björn aus der Online-Abteilung meinte, dass sie leicht zu haben wäre und der Nottmeier aus dem Dritten wohl was mit ihr hatte. Der Drecksack. Ich denke daran, dass morgen Samstag ist und ich noch den Kasten Berliner Pilsener im Angebot kaufen will, immerhin spare ich da nen paar Euro. Ich denke an die offenen Rechnungen auf dem Küchentisch und den Besuch deiner Eltern am Sonntag. Dein Vater trinkt kein Berliner, also denke ich hoffentlich morgen daran noch nen Sixpack von der Pisse zu holen, die er trinkt: Becks. Typisch Wessi. Ich denke an Markus, Tom und Jannes die jetzt gerade in den Alpen Steilwände hochklettern und lebensmüde über Abhänge hangeln. Ich denke an die beschissene DHL, weil das Päckchen mit FIFA13 für meine PlayStation immer noch nicht da ist und sollte es morgen kommen, hätte ich erst Sonntag Zeit zu spielen, aber dann sind deine Eltern da und dann kann ich mich wohl schlecht vor den Fernseher hocken. Das ist scheiße. Ich denke an die gestiegenen Stromkosten und die Lage in Syrien, und ich denke an Peer Steinbrück, mit dem kann die SPD jetzt schon einpacken.'