Es muss weiter gehen. Sagt der Kopf.
Und keiner kann ihm das glauben.
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„Wenn ich einfach nur noch schlafen
möchte, versunken, verloren, vergessen – dann erst bin ich am
Ende. Solange schleppe und humple ich mich nach vorn, Schritt für
Schritt in die gewisse Ungewissheit, die feurig rot und bitter blau
im Schatten meiner Schultern vor mir liegt. Kein Gott der mich lenkt,
kein Traum der in mir wartet, kein Faden der mir die Richtung
vorgibt. Es sind Leere und Feuer, die in meinem Kopf ein Tänzchen
aufführen. Einen bunten Reigen aus Schwarz und Grau, Last und
Ballast die in meinen Adern pulsieren und jede Bewegung zu einer Qual
machen, deren Ausmaße ich erst zu spüren beginne, wenn deine Finger
mich berühren. Es ist ein Brandmal, das wieder aufbricht. Eine
Wunde, die von neuem blutet. Deine Medizin, die nicht anschlägt und
bittersüß schmeckt. Ich fühle mich verloren in all dem Alles und
Nichts, in diesem düsteren Wald jenseits der Tür. Auf der anderen
Seite scheint wohl die Sonne, nur sehen will und kann ich sie nicht.
Denn ich misstraue ihr, sie widert mich an. Grell und wunderschön
ist sie und blendet mich für das Wesentliche, blendet mich für den
Schmerz und den Hass und die Verachtung, die ich mir selbst
entgegenbringe. Mir selbst entgegenbringen will. Du kannst dir nicht
ausmalen, wie trostlos mein Kopf sein Inneres gestrichen hat, wie
viele Feuer in mir entflammt und erloschen und wieder entflammt sind,
wie viele Leichen sich bis unter meine Schädeldecke türmen und
vermodern und verdrecken und dahinsiechen. Es ist kein Leben, dort
drin. Nur Funktionieren. Ein Schema das ich verfolge, ein Plan. Ein
niederer Trieb, eingebrannt über die Jahre – es muss weiter gehen.
Es muss ja immer weiter gehen.