Und wenn alle Frauen auf der Welt
Bands wären, dann wäre sie Death Cab For Cutie. Weil ich sie seit Jahren kenne
und wann immer ich sie sehe, meine Welt ein Stückchen kompletter wird. Und weil
mich alles was ich von ihr höre in Watte packt und ruhig schlafen lässt. Selbst
wenn ihre Worte schmerzen und mir so lange die Beine brechen, bis ich auf dem
Boden angekommen bin. Am Ende steht die Heilung – irgendwann. Mit jedem Wort
flirrt Hoffnung und Zuversicht durch den Raum. Wenn wir uns ein paar Tage oder
Wochen nicht sehen, uns dann über den Weg laufen, dann fühlt es sich an wie
eine Rückkehr an Omas Abendbrottisch – vertraut und heimelig, wie ankommen nach
einem langen Fußmarsch durch die endlosen Kiefernwälder in Brandenburg. Mit
einem leeren Pilzkorb zwar, aber der Gewissheit, dass mit Liebe aufgetischt
wird. So fühlt sich das an. Wenn sie eine Band wäre, dann wäre sie Death Cab
For Cutie.
Mittwoch, 20. April 2016
Freitag, 8. April 2016
text /// Dreihundertsechzehn.
Unten rumpelt eine Straßenbahn über den nassen Asphalt. Wir sitzen, eingewickelt in Decken, rauchend und stumm auf dem Balkon und sehen den Narzissen zu, wie sie im Wind abknicken und mit großen Augen in die Häuserschlucht schauen – kurz vor dem Fall, aber immer noch mit einer dünnen, starken Wurzel im Blumenkasten vergraben. Auf dem Lavendel des Nachbarbalkons waren gestern mehr Bienen als auf meinem, das ärgert mich. Es liegt an den traurigen Narzissen, die müssen wieder weg.
Abonnieren
Posts (Atom)